Das Licht am Ende des Tunnels ist wohl schon zu sehen, aber vielleicht ist es vorläufig nur eine Notbeleuchtung. Nachdem die Hoffnung auf eine Wanderfahrt 2021 noch nichr real ist, tauchen umso heftiger Bilder von unvergesslichen Touren aus der Erinnerung auf. So zum Beispiel an:
Rudern im ‚dritten’ Baltischen Land
Eine Normannen-Crew hatte 2005 Gelegenheit, die „Standard-Tour“ von Hans-Heinrich Busse – die Memel in Litauen in ihrer ganzen Länge (Druskininkai – Kurisches Haff)- zu erleben. Mittlerweile ist Hans-Heinrich auch immer wieder in anderen Ländern mit Rudermannschaften (Polen, Irland, Frankreich, Irland u.a.) unterwegs, gilt aber wegen seiner langjährigen Erfahrung vor allem als Baltikum-Spezialist. Daher sind auch Estland und Lettland schon lange in seinem Programm.
6 Rudertage auf der Lielupe von Stalgiene nach Baltezers (Riga)
Wie auch Litauen und Lettland ist das Land eher dünn besiedelt. So gibt es entlang der Ruderstrecke nur eine größere Stadt (Jelgava) und die Logistik erfordert für den Mannschaftstransport zwischen den Landeplätzen und dem jeweiligen Hotel einen Bus, der genügend Platz für alle hat. Die Hotels haben einen guten Standard, Verpflegung gibt es unterwegs aber nicht, daher musste die Fahrtenleitung in gewohnter vorbildlicher Weise dafür sorgen.
Die Landschaft entlang der Lielupe ist im besten Sinne des Wortes beruhigend; sie lässt sich am ehesten noch mit den ebenen Teilen von Wein- und Waldviertel vergleichen. Als Ruderrevier eignet sich der Fluss hervorragend: Die Strömung ist gemächlich (gegen die Mündung in die Ostsee zu gegen Null); wir konnten keine Hindernisse ausmachen und wegen des mäandernden Flusslaufes ist auch die Windanfälligkeit gering (ausgenommen beim Überqueren der Daugava – siehe unten). Über weite Strecken sind die Ufer verschilft.
Jurmala – das Ferienparadies an der Ostsee
Ausgesprochen originell ist der Flussverlauf kurz vor der Mündung in die Ostsee. Anstatt noch einige hundert Meter geradeaus zu fließen und so zügig die Reise zu beenden, geht es nach einer scharfen Kurve wieder ein wenig landeinwärts Richtung Osten, fast parallel zur Küste. Erst nach weiteren Kilometern entschließt sich die Lielupe, in die Ostsee zu münden. So bildet sie die Halbinsel Jurmala, die entlang der Ostseeküste einen wunderschönen Sandstrand hat. Auf Jurmala sind daher viele Ferienhäuser und Hotels entstanden und die Halbinsel ist somit zu einem luxuriösen Urlaubsdomizil, vor allem für die oberen Zehntausend, geworden.
Die Querung der Daugava/Düna
Bei windstillem Wetter ist es ein Vergnügen, im Mündungsgebiet der Lielupe auf den Meeresstrand hinaus zu rudern und auf dem festen Sand zu spazieren. Von der Mündung gibt es dann einen schiffbaren Kanal zur Daugava/Düna, die man im Hafenbereich von Riga quert und in einen See gelangt, an dessen Ende ein guter Landeplatz im Bereich einer Marina zu finden ist. Dort endete unsere Tour.
Ein wenig Kultur darf nicht fehlen
Wie immer bemühten sich Vida und Hans-Heinrich, uns die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke zu zeigen. So begann unsere Reise mit der Besichtigung von Rundales Pils/Schloß Ruhenthal, einem der bedeutendsten Baudenkmäler aus der Barock- bzw. Rokokozeit in Lettland.
Der kulturelle Höhepunkt jeder Reise nach Lettland ist natürlich Riga. Die Hauptstadt Lettlands liegt an der Mündung der Daugava/Düna in die Ostsee. Sie ist kulturelles Zentrum, hat viele Museen und Konzertsäle. Außerdem ist die Stadt für ihre Gebäude aus Holz, die Jugendstilarchitektur und die mittelalterliche Altstadt bekannt. Es zahlt sich wirklich aus, dieser interessanten Stadt noch Besichtigungstage zu widmen.
Bilder zu Wanderfahrt LETTLAND 2018
(1) Am Fluß LIELUPE
(2) Lande- und Rastplätze an der LIELUPE
(3) Auf der Halbinsel JURMALA
(4) Mündung der LIELUPE in die Ostsee
(5) Kultur in Lettland – JELGAVA
(6) Kultur in Lettland: PILS (Schloß) RUNDALE
(7) Kultur in Lettland: RIGA
Text und Fotos: Fritz Stowasser (NOR)